Jemen-Chamäleon
Jemen-Chamäleon
Name Niederländisch: Jemen-Chamäleon
Wissenschaftlicher Name: Chamaeleo calyptratus
Origin: Jemen
Leeftijd: Männchen 4–8 Jahre, Weibchen selten älter als 5 Jahre
Länge: Rüden bis 45 cm, Hündinnen max. 35 cm
Tagestemperatur: Luft 24-28°C
Feuchtigkeit: 40-50 %
Geburt: Eier schlüpfen nach 120–280 Tagen
Aktivität: Tag aktiv
Wetgeving: CITES-B
Klima: Savanne
Bleiben: Terrarien
Warmer Ort: 35 ° C
Nachttemperatur: 20 ° C
Nachtfeuchtigkeit: 80%
Mindestgröße: 60x45x90 cm für eine erwachsene Frau. 90x45x90 cm für einen erwachsenen Mann
Beschreibung
Das Jemenchamäleon ist eine interessante Art für jeden Liebhaber und Hobby-Neuling und das am häufigsten gehaltene Chamäleon in diesem Hobby. Es handelt sich um eine wunderschöne Art, die weithin angeboten wird. Das Chamäleon kann in den Vordergrund treten, manche Tiere bleiben jedoch eher scheu und verstecken sich hinter Ästen oder zwischen Blättern. Jedes Tier hat seinen eigenen Charakter und dieser lässt sich leider nicht im Voraus erkennen. Das Jemenchamäleon ist im Jemen und im südlichen Saudi-Arabien heimisch. Hier leben sie in wärmeren Gebieten, in denen es Vegetation wie Sträucher und Bäume gibt. Man findet sie auch an feuchteren Orten, beispielsweise in der Nähe von Flüssen.
Diese Chamäleons haben sich vollständig für ein Leben in den Bäumen entwickelt. Ihre Krallen ermöglichen ihnen eine mühelose Fortbewegung durch Büsche und Bäume. Ihre Beine haben sich entwickelt und Daumen und Zeigefinger sind miteinander verschmolzen. Dies gilt auch für Mittelfinger, Ringfinger und kleinen Finger. Dadurch können sich Chamäleons auch an kleinsten Ästen gut festhalten. Ihr Schwanz dient ihnen als fünftes Gliedmaß und hilft ihnen, Zweige festzuhalten. Manchmal hängen sie auch völlig frei am Schwanz, um auf diese Weise an ihre Beute zu gelangen. Danach können sie sich problemlos umdrehen und wieder in die Äste klettern. Zum Ruhen wird es ordentlich aufgerollt. Chamäleons haben keinen Gehörgang und sind daher taub.
Chamäleons sind für ihre einzigartige Sehfähigkeit bekannt: Sie können beide Augen unabhängig voneinander bewegen und so die Welt um sich herum im Auge behalten. Sobald sie Beute sehen, konzentrieren sich beide Augen auf die Beute, um ihre Tiefe einzuschätzen. Sobald alles passt, schnellt die Zunge blitzschnell auf die Beute zu. Am Ende der Zunge befindet sich eine Verdickung, mit der sie ihre Beute gewissermaßen packen und einziehen.
Aussehen
Männchen entwickeln einen erhabenen Kamm auf dem Kopf und können bei Erregung eine leuchtende Farbpalette zeigen. Von Grün bis Blau und mit hellen oder dunklen Gelbkontrasten, umgeben von einem braunen Rand. Wenn sich die Tiere wohlfühlen, werden sie grüner. Wenn sie wütend werden, blähen sie ihre Kehle auf und zeigen eine Reihe von Zacken, die von der Unterseite ihres Kinns bis über ihre Kehle verlaufen.
Männchen erreichen eine durchschnittliche Größe von 45 bis 50 cm. Frauen bleiben kleiner und können nicht die schönen Zeichnungen bekommen, die Männer bekommen. Sie haben oft eine schlichte grüne Farbe und während der Erregung werden die Weibchen dunkelgrün mit einigen gelben Flecken und kleineren hellgrünen Flecken. Auch sie bekommen einen Helm auf den Kopf, dieser bleibt allerdings deutlich kleiner als der der Männer.
Gehäuse
Wichtig zu wissen ist, dass man niemals mehrere Chamäleons zusammen in einem Terrarium halten kann. Sie sind Einzelgänger und kommen nur zur Paarung zusammen, ansonsten betrachten sie sich als Konkurrenten. Werden Tiere zusammen gehalten, kann es passieren, dass eines der Tiere irgendwann an Stress stirbt. Am besten dekoriert man das Terrarium mit vielen Ästen, in die das Jemenchamäleon gut hineinklettern kann. Am besten ist es, wenn sich die Beine gut um die Äste klammern können. Sie laufen nicht gerne auf zu dicken Ästen. Platzieren Sie es schräg, vertikal und horizontal, sodass sich das Jemenchamäleon im gesamten Terrarium bewegen kann. Als Bodendecker eignen sich beispielsweise Kokosfasern oder Dschungelstreu, oder Sie stellen sich selbst einen Aktivboden zusammen. Dieses besteht aus verschiedenen Produkten wie Kokosnuss, Erde, Rinde, Torfmoos, Active Cool und Sand. Hinzu kommen Springschwänze und tropische Kellerasseln. Dadurch bleibt der Boden luftig und die Insekten fressen Pilze und fauliges Material weg.
Pflanzen, die unter diesen Bedingungen groß werden können, können in das Terrarium gesetzt werden. Beispiele hierfür sind: Scindapsus, Monstera, Philodendron und Schefflera. Natürlich können auch andere Pflanzen verwendet werden. Sie haben keinen grünen Daumen? Dann können Sie immer noch auf künstliche Pflanzen zurückgreifen. Auch für Jemenchamäleons ist Wasser sehr wichtig. Sie müssen immer Zugang zu Wasser haben. Dies geschieht häufig durch Sprühen. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass die Feuchtigkeit nicht zu lange im Terrarium verbleibt. Dies führt zu Schimmel und kann sogar zu Problemen für die Chamäleons führen, beispielsweise zu Entzündungen und schlechter Häutung. Die beste Option ist die Wahl eines Tropfsystems. Diese sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Das Chamäleon sieht die fallenden Tropfen durch kleine Spiegelungen und durch die Bewegung des Wassers und trinkt sie. Chamäleons trinken kaum stehendes Wasser.
Reproduktion
Jungtiere sind beim Ausschlüpfen aus dem Ei noch ganz grün und etwa 5 cm lang. Bei dieser Art erkennt man sofort, ob es sich um ein Männchen oder ein Weibchen handelt. Die männlichen Jemenchamäleons haben an ihren Hinterbeinen einen Vorsprung, der wie eine Ferse aussieht. Nach etwa einem Jahr sind die Jemenchamäleons geschlechtsreif und können sich paaren. Anschließend kann das Weibchen zum Männchen ins Terrarium gesetzt werden. Wenn das Weibchen zur Paarung bereit ist, lässt es das Männchen eindringen. Diese Paarung kann 5 bis 30 Minuten dauern. Nach einer erfolgreichen Kopulation legt das Weibchen nach 25 bis 40 Tagen seine Eier in einem gegrabenen Loch ab. Ein Gelege kann aus 50 bis 80 Eiern bestehen. Sobald das Weibchen die Eier mit Substrat bedeckt hat, können sie entfernt und in einen Brutkasten gelegt werden. Am besten ist es, wenn dieses im Voraus und bei einer Durchschnittstemperatur von 25°C zubereitet wird. Nach 6 bis 8 Monaten schlüpfen die Jungtiere aus ihren Eiern.
Heizung und Beleuchtung
Das Terrarium kann auf verschiedene Arten beheizt werden. Wichtig ist, dass sich das Tier nicht verbrennen kann, aber nahe genug herankommen kann, um sich schnell aufzuwärmen. Unter Scheinwerferlicht kann die Temperatur auf bis zu 35 °C steigen. Wir nennen dies einen Hotspot. Die Temperatur am Boden des Terrariums kann bis zu 24 °C erreichen. Das Chamäleon kann dann seine eigene Körpertemperatur bestimmen. Sorgen Sie immer dafür, dass sich im Gehäuse ein gutes Thermometer befindet, mit dem Sie sowohl die heißeste als auch die kühlste Temperatur messen können.
Auch im Terrarium ist die UVB-Beleuchtung sehr wichtig, da sie dem Chamäleon die Produktion von Vitamin D3 ermöglicht. Dadurch wird sichergestellt, dass das Kalzium besser vom Körper aufgenommen wird. Geschieht dies nicht richtig, kann es zu einer metabolischen Knochenerkrankung (MBD) kommen, die auch als Rachitis bezeichnet wird. Die Knochen werden dann weich und können sich verformen. UVB-Lampen gibt es in verschiedenen Ausführungen, beispielsweise als Energiesparlampen, Leuchtstofflampen und Kombinationslampen. Welche Lampen am besten geeignet sind, hängt von der jeweiligen Situation ab. Lassen Sie sich hierzu von einem Fachmann kompetent beraten. Sie können Ihnen beim Mitdenken helfen und feststellen, welche Situation am besten geeignet ist. Achten Sie darauf, dass ein gutes Vitamin- und Mineralstoffpräparat in Kombination mit einer UVB-Lampe verwendet wird.
Eingang
Jemenchamäleons sind sehr gefräßige Esser und ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Grillen, Heuschrecken, Dubias (Kakerlaken), Wachsmottenlarven, Dolas und Seidenraupen. Manchmal werden auch Blätter oder gekochte grüne Bohnen gegessen, aber auch verschiedene Früchte wie Bananen, Mangos und Erdbeeren sind eine Option. Wichtig ist, dass Masttiere mit einem guten Vitamin- und Mineralstoffpräparat gepudert werden, da das Futter von Natur aus zu wenig Kalzium und Vitamine enthält. Mengenmäßig können Sie dem Jemenchamäleon so viel zu fressen geben, wie es auch fressen kann. Es empfiehlt sich jedoch, fettreiches Futter wie Wachsmottenlarven und Moriowürmer in geringerer Dosierung zu verfüttern.